Angelika Köhlermann Labelnight mit villalog

Ein Programm der Sonderklasse geht am 28. September im Wiener Fluc über die Bühne. Im Rahmen der Angelika Köhlermann Labelnight präsentieren villalog ihre neue Platte. Mit von der Partie sind an diesem Abend auch Miss Hawaii und der stimmgewaltige “Fuckhead” Didi Bruckmayr, sowie Labelchef von Para Rec. Hannes Surtmann.

 Bereits mit ihrem Debüt-Album “villalog” konnten Marc Muncke und Michi Duscher einiges an Staub aufwirbeln. Ihre Mischung aus Electro-Beats und verschrobenen, aber melodiösen Gitarrenläufen bot eine mehr als originelle Mischung. Davon abgesehen, gestalteten sich Shows der Band, zu denen auch Bernd Fleischmann dazu gesellte, zu Veranstaltungen mit Eventcharakter. Auf ihrem neuen Machwerk setzt das Duo den eingeschlagenen Weg konsequent fort.

 

Dennoch wäre es nicht richtig, von einer Kopie des Erstlingswerks zu sprechen. Zwar stehen immer noch elektronische Rhythmen, spacige Soundlandschaften und wunderschön anmutende Gitarrenläufe im Vordergrund des Geschehens, all das aber in einer raffinierteren und vor allem roheren Form als noch in der Vergangenheit. Vielleicht liegt es einfach daran, dass der Großteil des Song-Materials, im Unterschied zum letzten Mal, nicht nur auf dem Computer entstanden ist, sondern live eingespielt wurde. Zudem erhielt das Duo Unterstützung von MC Teppei Ozwawa alias Miss Hawaii, der den Songs eine zusätzliche eigene unverwechselbare Note verpasst. Auch Bernd Fleischmann am Schlagzeug ist wieder mit von der Partie. Somit ist in diesem Fall ein neu entstandenes Quartett an Werke, dass es hervorragend versteht, die starken Momente des Albums, auch auf die Bühne zu transportieren.

 

 

Natürlich lässt sich auch Didi Bruckmayr die Gelegenheit nicht entgehen und präsentiert dem Publikum einmal mehr sein im letzten Jahr erschienenes Soloalbum “A Little Warning From The Pimps”. Der vor allem als Kopf und Stimme der Gruppen Fuckhead und Wipeout bekannte Musiker versteht es in seinen Kompositionen problemlos, den vermeintlichen Gegensatz zwischen glatt polierten Synthiepop-Klängen und härtesten Metal-Attitüden zu überwinden. Die Songs befinden sich allesamt im Spannungsfeld zwischen Noise, Pop und Electro wieder und klingen so richtig schön verrucht und verraucht. Genregrenzen, falls diese überhaupt existieren, sind bloß verschwommen wahrnehmbar.

 

Eines kann man schon vorweg sagen. Diese musikalische Kombination der Angelika Köhlermann Labelnight wird im Fluc wahre Begeisterungsstürme entfachen und einmal mehr belegen, wie gut heimischer Pop eigentlich sein kann.(mt)

 

Fotos villalog: Julie May Queen