TTIP – Urheberrechte gehören nicht in das Freihandelsabkommen

Wien (OTS) – Der Österreichische Journalisten Club (ÖJC) fordert anlässlich des morgigen globalen Aktionstages gegen das Handelsabkommen TTIP die österreichischen Verhandler und die Abgeordneten zum EU-Parlament dringend auf, die Bereiche Medien, Kultur und Urheberrechte aus den TTIP-Verhandlungen mit den USA herauszunehmen.

“Da das Urheberrecht autorenorientiert und das Copyright verlagsorientiert sind, ist hier ein Zusammenwachsen beider Rechtssysteme nicht möglich”, betont ÖJC-Präsident Fred Turnheim in einer Aussendung am Freitag.

Vor den weiteren Gesprächen über das Handelsabkommen TTIP müssten im EU-Parlament dringend neue Initiativen zur Aktualisierung der EU-Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste gesetzt werden. Dabei muss auch überlegt werden, ob es weiter sinnvoll ist, dass für lineare Medien wie Radio und Fernsehen starke Normen gültig sind, für non lineare Medien wie Internet und Streaming aber nicht.

Europa hat vorerst wichtigere Aufgaben zu erfüllen, als alle seine Kraft in einen umstrittenen “Freihandelsvertrag” mit den USA ein zu setzen, der Europa, seine Wirtschaft – aber auch seine Medien schwer benachteiligt.

Wie autorenfeindlich das US-amerikanische Copyright ist, zeigten die beiden Streikaktionen der Blockbuster-Drehbuchschreiber in Hollywood. Grund für die Ausstände 1988 und 2007-2008 waren gescheiterte Verhandlungen über höhere Tantiemen und Beteiligungen an den Filmerlösen bzw. auf DVD- und Internetverkäufe.

Das deutsch-österreichische Urheberrecht ist um ein Vielfaches journalisten- und autorenfreundlicher als das anglo-amerikanische Copyright. “Es geht daher in diesen Verhandlungen schlicht und einfach um das Geld der Autorinnen und Autoren und um einen kostenlosen Wissenstransfer von Europa in die USA”, so Turnheim.

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