USE – URBAN SOUND ENSEMBLE erstmals live in Österreich

Eine Lehrstunde in der hohen Kunst der Improvisation steht am 3. Juli im Grazer Stockwerkjazz auf dem Programm. Zu Gast ist mit dem USE – Urban Sound Ensemble – das sind Seppo Gründler, Josef Klammer und Martin Philadelphy – ein Trio, das sein Hauptaugenmerk vor allem auf die Klangerforschung in einem avantgardistischen Kontext richtet. Unterstützt wird das in dieser Besetzung erstmals in Österreich auftretende Dreiergespann an diesem Abend, der übrigens aufgezeichnet und später als exklusive Vinyl-Schallplatte in limitierter Auflage erscheinen wird, von dem englischen Komponisten und Improvisationsmusiker Bennett Hogg (Landscape Quartet).

Nun, das einzige was man über dieses bevorstehende Konzert mit großer Sicherheit sagen kann ist, dass man das musikalische Ergebnis dieses absolut nicht vorhersagen kann. Es ist vor allem die abseits aller herkömmlichen Regeln der Musikerzeugung angesiedelte Auseinandersetzung mit dem Phänomen Klang, den das Trio USE betreibt und mit Mitteln der Improvisation und des freien Spiels zu bestreiten versucht. Seppo Gründler (Gitarre, Elektronik), Josef Klammer (Schlagzeug, Elektronik) und Martin Philadelphy (Gitarre), allesamt bekanntermaßen ausgewiesene Experten auf diesem musikalischen Gebiet, scheuen dabei, und das haben sie in ihren anderen Projekten schon oftmals unter Beweis gestellt, vor keinem, aber auch wirklich gar keinem Experiment zurück.

Erlaubt ist in ihren musikalischen Interaktionen eigentlich alles, jede Idee, jeder kleine Ansatz von Melodie, jeder spontane Einwurf, jede unvorhersehbare Richtungsänderung und jeder auch noch so ungewöhnliche Sound. Für das Urban Sound Ensemble, das aus dem 2006 gegründeten Duo Klammer&Gründler hervorgegangen ist, ist mehr der Weg das klangästhetische Ziel, denn etwas einer bestimmten musikalischen Struktur Folgendes. Es ist der abseits aller stilistischen Fragestellungen ablaufende Prozess der Entstehung, der im Vordergrund steht und der im Grunde genommen auch alle Ausformungen annehmen kann. Solch ein Ansatz ist natürlich einer, der auch das Publikum herausfordert. Man muss dem von dem Trio Dargebotenen schon mit offenen Ohren begegnen und sich überraschen lassen.

Michael Ternai

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